Die Lieblingstätigkeit von Rita ist das Graben in feuchter Erde.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Sie hat, so sagt man wohl, einen grünen Daumen.
Wenn Rita einen Besenstiel in die Erde steckt, kann man sicher sein,
dass dieser in Kürze Wurzeln schlägt ;O)
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Gesunder Rasen
Wir glauben, ein gesunder Rasen macht wenig Arbeit, ist grün und saftig das ganze Jahr
und besteht nur aus Gras.
Ausgangslage
Als wir das Grundstück erwarben, ging es unserem Rasen nicht so gut.
Er bestand zu einem überwiegenden Teil aus Moos und Klee und Löwenzahn.
Das hat uns gar nicht gefallen.
Wir testeten alle möglichen Verfahren. Vertikutieren,
Löcher in die Erde stanzen und wir folgten dem Ruf der Industrie
mit viel Chemie.
Inzwischen wenden wir ein sehr einfaches und schonendes Verfahren
für die Rasenpflege in unserem Garten an.
1. Den Rasen bereinigen
Damit ein Rasen nur aus Gras besteht, müssen wir zuerst alle anderen Pflanzen
aus ihm entfernen.
Moos entfernen:
Moos entfernen geht am Besten mit Eisensulfat-Dünger.
Moos verträgt kein Eisen.
Dünn darüber gestreut wird das Moos ganz schwarz und stirbt nach zwei Wochen.
Klee und andere Kräuter entfernen:
Wir verwenden ein Mittel mit dem Namen Rasenunkrautfrei (alter Name: Hedomat).
Das gibt es im Baumarkt in der Gartenabteilung.
Es hat die Eigenschaft, alle Pflanzen zu entfernen, außer Gras.
Rasenunkrautfrei wird über die Blätter aufgenommen und in die Wurzeln geleitet.
Das Mittel regt alle Zellen der Pflanze zugleich an, rasant zu wachsen.
Dadurch bricht die Versorgung mit Nahrung zusammen und das Unkraut vertrocknet.
Nach drei Wochen sollte nur noch Gras auf dem Rasen wachsen.
Das kann ziemlich jämmerlich aussehen.
Wahrscheinlich bleibt erst einmal nicht viel übrig.
Aufwand für uns bei 300 qm Rasenfläche:
Eine Stunde für das Eisensulfat, bei jedem Wetter.
Eine Stunde für das Ausbringen des Rasenunkrautfrei mit einer 5-Liter-Spritzflasche.
Damit das Rasenunkrautfrei wirken kann, sollte es an einem trockenen Tag,
mindestens sechs Stunden vor einem eventuellen Regen ausgebracht werden.
2. Grassamen ausbringen
Damit der Rasen dicht wird, müssen wir ihm helfen.
Dazu benötigen wir Grassamen und Kompost.
Der Grassamen wird mit dem gesiebten Kompost gut vermischt.
Diese Mischung wird, nur wenige Millimeter stark, auf den Rasen ausgebracht.
(Etwa eine Hand voll Grassamen auf 6 Liter Kompost)
(Etwa 3 Liter Kompost auf 1 Quadratmeter Rasen)
Der Grassamen weiß selbst genau, wann er aufgehen muss.
Das hat er in Millionen Jahren gelernt.
Bitte den Samen auf keinen Fall wässern.
Irgendwann ist die Wetterlage günstig. Dann geht der Rasen alleine auf.
Aufwand für uns bei 300 qm Rasenfläche:
Drei Stunden für das Ausbringen des Gemisches, bei jedem Wetter.
3. Den Rasen bereinigen
Der Kompost wirkt als Starterdünger und der Rasen wird prächtig aufgehen.
Leider auch die Samen, welche wir im Kompost finden. Wir warten etwa zwei Wochen,
dann kommt noch einmal das Rasenunkrautfrei zum Einsatz.
Aufwand für uns bei 300 qm Rasenfläche:
Eine Stunde für das Ausbringen des Rasenunkrautfrei mit einer 5-Liter-Spritzflasche.
Zusammenfassung
1. Rasen bereinigen
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Eine Stunde: Eisensulfat
Eine Stunde: Rasenunkrautfrei
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2. Grassamen ausbringen
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Drei Stunden: Grassamen mit Kompost
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3. Rasen bereinigen
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Eine Stunde: Rasenunkrautfrei
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Insgesamt ein Aufwand von 6 Stunden pro Jahr.
Der Aufwand wird jedes Jahr geringer.
Ergänzungen
Vertikutieren:
Vertikutieren ist ab sofort überflüssig. Die Pilze und Bakterien aus dem Kompost
zersetzen die abgestorbenen Pflanzenteile schnell und vollständig.
Auch das zerstörte Moos verschwindet wie von selbst.
Düngen:
Der Rasen benötigt viele Nährstoffe und ein reges Bodenleben.
Im Kompost ist dies alles reichlich vorhanden.
Es ist kein zusätzliches Düngen erforderlich.
Zum Kompost gibt es keine Alternative. Es ist der einzige Nährstoff
mit dem dieses Konzept funktioniert.
Grassamen:
Um den Rasen von ganz unten aufzubauen, haben wir im Baumarkt die Mischung
"Berliner Tiergarten" gekauft. Sie ist recht preiswert.
Leider hat sie einen hohen Anteil von Weidelgras.
Weidelgras ist ein sehr grobes Gras und setzt sich stärker durch,
als das angenehme weiche Gras, dass wir alle so mögen.
Zum Nachsäen setzen wir deshalb nur die Rasenmischung
"FloraSelf Zierrasen de Luxe" ein.
Sie hat nur einen geringen Anteil von Weidelgras.
Rasen sprengen:
Wir giessen unseren Rasen nicht. Dadurch bekommt er starke Wurzeln.
Selbst wenn er im Hochsommer total verbrannt ist, erholt er sich
bei Regen sehr schnell.
Rasen mähen:
Unser Rasenmäher ist immer auf die größte Stufe eingestellt.
So sind die Halme 5cm lang und die Pflanzen bleiben
widerstandsfähig.
Rasenkanten setzen:
Wir haben Rasenkanten der Sorte Mähfix auf Palette bestellt.
Da waren sie gerade im Sonderangebot.
Diese einmalige Investition erleichtert uns die Rasenpflege sehr.
Das Ergebnis
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Kompost
Wir glauben, gesunde und kräftige Pflanzen benötigen
reichlich hochwertigen Dünger.
Der beste Dünger, den wir kennen, heisst Kompost.
Wissenschaftler wollen heraus gefunden haben, dass sich in einem
Komposthaufen etwa eine Million chemischer Verbindungen
befinden. Viele davon sind sehr kurzlebig. Sie treten beim
Zersetzen der organischen Substanzen auf.
Pflanzen entnehmen ihrer Umwelt immer genau die Substanzen,
die sie im Moment benötigen. Dies erklärt vielleicht,
warum der Kompost jedem Industrieprodukt, dass nur aus wenigen
Verbindungen besteht, deutlich überlegen ist.
Komposthaufen
In unserem Garten fällt viel Kompost an.
Vor allem im Herbst kommen mit einem Mal große
Mengen Gartenabfälle zusammen.
Deshalb haben wir einen großen und einen kleinen
Komposthaufen gebaut.

Der große Komposthaufen ist etwa zwei Meter breit,
ein Meter tief und 1,20 Meter hoch.
Er muß schnell große Mengen Gartenabfälle aufnehmen können.
Im Frühjahr wird der große Komposthaufen umgesetzt.
Die hellen Bestandteile nehmen wir beiseite
und schaufeln die dunklen Bestandteile in den kleinen Komposthaufen.
Dann kommen die hellen Bestandteile zurück in den großen Komposthaufen.
Der kleine Haufen ist nur halb so breit wie der große Haufen.
Nach zwei Monaten wird dieser kleine Komposthaufen ausgesiebt
und die unverrotteten Bestandteile
bilden die Grundlage für den großen Komposthaufen.
Was gehört in den Kompost?
Auf unseren Komposthaufen kommen alle organischen Abfälle,
ausser Holz. Besonders Küchenabfälle scheinen die Verrottung
anzuregen.
Um Ratten oder Mäuse nicht anzulocken,
vermeiden wir es, Abfälle von Fleisch oder Wurst
auf den Komposthaufen zu geben.
Immer feucht.
Unser Komposthaufen steht unter einem Walnussbaum.
Dort steht er im Schatten und im Schatten steht er gut.
Im Sommer nehmen wir manchmal den Gartenschlauch
und lassen den Haufen sich richtig mit Wasser voll saugen.
Ein Komposthaufen rottet nur, wenn er feucht ist.
Was passiert auf dem Komposthaufen?
Im Erdboden leben unzählige Kleinlebewesen. Das sind Würmer, Asseln,
Käfer, Bakterien, Pilze und viele andere mehr.
Sie alle leben davon, abgestorbene Teile von Tieren oder
Pflanzen zu verzehren. Dabei hat sich jedes dieser Lebewesen
auf bestimmte Nahrungsbestandteile spezialisiert.
Unsere Gartenabfälle haben vollen Bodenkontakt. Das ist eine
Einladung für unsere kleinen Helfer. Schnell haben sie den
Komposthaufen übernommen.
Und das, was sie nach ihrem Festmahl übrig lassen,
nennen wir Kompost. Das organische Material wird von ihnen
weitgehend abgebaut, so dass die Minerale übrig bleiben.
Diese Minerale benötigen unsere Pflanzen zum leben.
Kompost verwenden.
Ausgesiebten Kompost kann man auf die Erde um die Nutzpflanzen
streuen. Diese Methode nennt man Mulchen.
Mulchen ist völlig unkritisch. Der Kompost rottet langsam weiter
und gibt nach und nach seine Nährstoffe (die Minerale) frei.
Die Kleinlebewesen suchen sich dabei neue Nahrungsquellen und
verzehren die abgestorbenen Pflanzenteile, welche sie in der Nähe finden,
gleich mit. Danach ist alles schön sauber und in den besten Dünger
für die Nutzpflanzen umgewandelt.
Anders, wenn wir Kompost in ein Pflanzloch geben.
Viele Pflanzen vertragen Kompost im Pflanzloch nur,
wenn er gut durchgerottet ist.
Ausgesiebter Kompost ist nach 3 Wochen gut durchgerottet.
Vorausgesetzt, er war immer ein wenig feucht.
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Impressionen aus unserem Garten

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Wühlmaus und Maulwurf
Ein reges Bodenleben lockt natürlich auch unseren Freund den Maulwurf an.
Weil der Maulwurf so ein nützliches und niedliches Kerlchen ist,
gönnen wir unserem lieben Nachbarn, dass er an ihm seine Freude hat.
Wie schicken wir den Maulwurf zum Nachbarn?
Das geht ganz einfach.
Dazu benötigen wir eine Flasche möglichst billiges Parfüm.
Gut eignet sich "Titanic".
Der Maulwurfshügel wird vorsichtig abgetragen und das Loch im Boden
schön sauber gemacht. Bei weiteren Maulwurfshügeln machen wir das Gleiche.
Es soll richtig Durchzug im System sein.
Nun sprühen wir das Parfüm in das Loch im Boden.
Es muss darauf geachtet werden, dass sich das Parfüm im Gang
gut verteilt. Etwa 20 Sprühstöße, dann geht es zum nächsten Loch usw.
Erst jetzt verschliessen wir alle Maulwurfslöcher.
Mit Wühlmauslöchern gehen wir genau so vor.
Die Wirkung.
Die Wirkung tritt sofort ein. Am nächsten Tag gräbt unser Freund
schon in Nachbars Garten die Wiese um.
Der Geruchssinn des nützlichen Kerlchens ist ausserordentlich
gut entwickelt. Parfüm mag er gar nicht.
Fairness
Nachdem wir unseren Erfolg ein paar Stunden genossen hatten,
kamen wir mit unserem Nachbarn auf ein Bier zusammen und haben ihm
die gleiche Strategie empfohlen.
Ein Jahr bleiben wir meist verschont, von weiteren Besuchen.
Je schneller wir reagieren, desto weniger Arbeit haben wir.
Es ist eine recht wirksame und preiswerte Methode.
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