Heilfasten - Meine Erfahrungen



Mein Name ist Uwe.

Seit 25 Jahren faste ich jeden April und jeden Oktober jeweils 3 Wochen.
Nachfolgend berichte ich über meine Erfahrungen.

Was ist für mich Heilfasten?

Für mich ist Heilfasten, keine feste Nahrung aufzunehmen.

Ist Heilfasten gesund?

Etwa im Jahr 1970 habe ich in der Schule gelernt, dass man nach 3 Tagen ohne Wasser stirbt, und nach 7 Tagen ohne Nahrung stirbt man auch.

So ein Unsinn.

Kürzlich hatte mein Arzt nach 25 Tagen ohne Nahrung ein Blutbild bei mir gemacht.
Er war offenbar erstaunt über das Ergebnis und hatte mir dann strahlend gratuliert.
Was auch immer ich tue, ich soll es genau so weiter machen.

Warum Heilfasten?

Weil es mir richtig gut tut.
Weil sich meine Gelenke wie geölt anfühlen.
Weil meine Organe wieder richtig Platz haben.
Weil meine Zähne sich ganz glatt anfühlen.
Weil das Leben danach sehr viel leichter ist.
Weil jegliche Entzündungsherde offenbar verschwinden.
Weil ich danach besser denken, riechen, sehen und schmecken kann.

Wichtig.

Jeder hat seinen eigenen Organismus.
Jeder hat seine eigene Gesundheits-Vorgeschichte.
Jeder muss deshalb seinen Weg für sich allein finden.

Nicht jede positive Erfahrung, die ich gemacht habe, wirkt auch bei dir positiv.
Sprich mit deinem Arzt, bevor du es selbst versuchst.
Und höre immer auf deinen Körper.

Heilfasten ist einfach.

1. Meinen Darm sauber machen.
2. Jeden Tag Trinken und Bewegen.
3. Am Ende vorsichtig beginnen zu Essen.

Warum ich meinen Darm sauber mache.

In meinem Darm leben Billionen Mikroorganismen, Bakterien und Pilze.
Ich nenne es mein Darm-Mikrobiom.
Diese nützlichen Helfer zerkleinern die festen Nahrungsmittel in lösbare Formen, die dann durch die Darmwand in meinen Körper aufgenommen werden können.

Wenn keine feste Nahrung mehr kommt, dann senden einige dieser Mikroorganismen Botenstoffe aus, die durch unser Blut zum Gehirn gelangen.
Diese Botenstoffe sagen dem Gehirn: Das Essen ist alle.
Das Gefühl, dass dabei ausgelöst wird, nenne ich Hunger.

Wenn niemand mehr da ist, der Hunger rufen kann, dann gibt es auch keinen Hunger mehr.
Nach der Darmentleerung verschwindet bei mir der Hunger sofort komplett.
Deshalb ist es mir wichtig, meinen Darm sauber zu machen.

Wie mache ich meinen Darm sauber?

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich für mich die richtige Methode gefunden habe.
  • 1 kg rohes Sauerkraut essen.
  • Abführmittel Picoprep®.
  • Sprudelwasser trinken.
Diese Methode wirkt bei mir schonend für den Kreislauf und sie ist gründlich.

Das Sauerkraut schiebt fast alle groben Bestandteile zum Ausgang.
Das Picoprep® sorgt für die gründliche Darmentleerung.

Bei uns im Supermarkt gibt es an der Fleischtheke (Hihi) leckeres Sauerkraut.
Möglicherweise muss man ein wenig suchen, bevor man ein leckeres Sauerkraut findet.
Es muss roh sein.

Zeit lassen, beim Essen.
Zwischen den Bissen stets ein Schluck lauwarmes Leitungswasser.
Das spült die Säure von den Zähnen.

30 Minuten später trinke ich das Abführmittel.
Das Picoprep® löse ich, entgegen der Vorschrift nur in 100 ml kalten Wasser.
Das geht schneller runter und ich kann mit 100 ml lauwarmen Wasser nachspülen.
Dann geht der Geschmack sofort wieder weg.

Nach weiteren 40 Minuten trinke ich eine große Portion Sprudelwasser.
Das freiwerdende Kohlendioxid hilft beim Herausdrücken vom Darminhalt.

Die Darmentleerung kann schnell gehen oder es kann erst nach einigen Stunden anfangen.
Wenn es anfängt, sollte unbedingt eine freie Toilette in der Nähe sein.
Es ist gut, beim ersten Mal zum Üben einen freien Tag dafür zu nutzen.

Wann mache ich meinen Darm sauber?

Beim Heilfasten mache ich am ersten Tag den Darm sauber.
Danach alle 5 Tage, natürlich dann nur noch mit Picoprep®.

Heilfasten und Rückvergiftung.

Meinen Darm alle 5 Tage sauber zu machen hat einen guten Grund.
Mein Stoffwechsel geht nämlich auch beim Fasten weiter.
Deshalb entstehen auch Stoffwechselprodukte.

Diese Stoffwechselprodukte kommen irgendwann auch im Darm an und sollten abtransportiert werden.
Abtransportiert werden sie aber nicht, weil keine Ballaststoffe da sind, die die Stoffwechselprodukte zum Ausgang schieben.
Also liegen sie im Darm einfach herum, und gelangen nach und nach wieder über die Darmwand ins Blut.

Dort müssen sie wieder, mit großen Aufwand, über die Nieren und die Leber ausgefiltert werden.
Dann kommen sie wieder im Darm an.
Diesen Vorgang nenne ich Rückvergiftung.

Dagegen hilft Darm reinigen.

Woher kommt die Energie beim Heilfasten?

Wenn wir Essen, dann werden überwiegend kurzkettige Kohlenhydrate verstoffwechselt.
Ist dann etwas übrig, wird es in Form von Fett in der Leber, um die Organe und am Bauch gespeichert.

Zu Beginn des Fastens sind meine Kohlenhydratspeicher nach einem Tag leer.

Mein Körper schaltet dann in einen Notfallmodus.
Aus dem gespeicherten Fett macht mein Körper jetzt Ketone.
Diese Ketone stellen ab sofort die gesamte Energieversorgung für meinen Körper bereit.

Offenbar können vorwiegend gesunde Zellen Ketone zur Energieversorgung nutzen.
Viele geschädigte oder entartete Zellen kommen damit nicht zurecht und verhungern.

Möglicherweise ist das ein Grund, warum sich Heilfasten für mich wie ein Bad im Jungbrunnen anfühlt.

Arbeiten beim Heilfasten?

Meine Arbeit ist mäßig kraftaufwändig und hat mehr mit Ausdauer zu tun.
Körperlich gibt es immer wieder Ruhepausen.
Deshalb liebe ich es, beim Heilfasten zu arbeiten.

Beim ersten Mal hatte ich im Urlaub gefastet, zum Üben.
Inzwischen weiß ich, wie es läuft.

Für mich geht die Zeit beim Arbeiten schneller vorbei.
Außerdem bleibe ich in Bewegung, was ich als sehr angenehm empfinde.
Kraft ist genug da. Es geht nur alles etwas ruhiger.

Meinen größten beruflichen Erfolg hatte ich einmal in der dritten Fastenwoche.
Man muss sich nicht um das Essen kümmern, nicht Einkaufen, nicht Kochen, nicht Abwaschen.
Man hat unglaublich viel Zeit. Die kann man nutzen.

Was ist, wenn der Hunger kommt?

Was da kommt, empfinde ich nicht als Hunger.
Wenn ich zum Baumarkt gehe, esse ich meist eine Bratwurst.
Das hat viel mit Gewohnheiten zu tun.

Dann stehe ich auf einmal vor dem Bratwurststand und denke:
Na so was, ich faste doch.
Dann geh ich einfach wieder und alles ist gut.

Während der Autofahrt kaue ich gern zuckerfreien Kaugummi.
Dann denke ich nicht ans Essen.

Manchmal wird mir ganz ärmlich.
Das ist gar nicht gut, z. B. wenn man auf der Autobahn fährt.
Dafür habe ich immer eine Tüte Werther’s Original im Auto.

So ein Notfall-Bonbon geht sofort ins Blut und alles ist wieder gut.

Der Entsorgungs-Fimmel beim Heilfasten.

Das Fasten hilft nicht nur, das Zuviel von innen zu entsorgen.
Immer wieder bemerke ich an mir einen regelrechten Entsorgungs-Fimmel.

Aus Schränken, Keller, Boden, Gartenhaus und Werkstatt wird mit Leichtigkeit Überflüssiges entsorgt.
Seit Jahren nicht gebraucht, weg damit.

Reihenfolge:
  1. Verkaufen.
  2. Verschenken.
  3. In die Tonne.
Es ist befreiend.

Zurück zum Gleichgewicht.

Mein Körper ist es gewohnt, dass ich ihm täglich so viele Nährstoffe zuführe, wie er an einem Tag verliert.
Wenn ich Hunger (Nährstoffmangel) habe, esse ich.
Alle Systeme sind im Gleichgewicht.

Beim Heilfasten ist das ganz anders.
Nach der Darmentleerung gibt es keine neuen Nährstoffe mehr.
Nährstoffe werden aber weiter verbraucht.

Jetzt ist das Gleichgewicht gestört.

Mein Körper reagiert erst einmal gar nicht, bis die Kohlenhydratspeicher leer sind.
Da immer noch keine Nahrung kommt, springen die Alarmsysteme an.
Jetzt versucht mein Körper ein neues Gleichgewicht einzustellen.

Er stellt seine Energiegewinnung von Kohlenhydratverbrennung auf Fettverbrennung um.
Das ist eine tiefgreifende Änderung und dieser Prozess kann einige Tage dauern.
In dieser Zeit werden weiter viele Nährstoffe verbraucht.

Unentwegt versucht mein Körper während dieser Änderung, ein neues Gleichgewicht zwischen Muskeln, Skelettsystem, Energieversorgung und allen anderen Systemen aufrecht zu erhalten.

Da Fasten ein dynamischer Prozess ist, muss das Gleichgewicht ständig neu hergestellt werden.
Das führt bei mir z. B. dazu, dass die Knie-Gelenke, die vorher wie eingerostet waren, auf einmal frei beweglich sind.
Wie frisch geölt.

Dabei verlieren die Knie-Gelenke ihren Halt und es fühlt sich an, als hätte ich weiche Knie.
Als Reaktion baut mein Körper wieder Muskeln auf, um die Knie zu stabilisieren.
Das dauert ein wenig. Bis dahin fühlt sich das Laufen seltsam an.

Irgendwann passiert das Gleiche mit den Rückenwirbel und anderen Teilen des Körpers.
Dann gehe ich Laufen, ganz gemächlich.
Das macht es wieder gut.

Die Kohlenhydrate hatten viel Wasser im Körper gebunden.
Beim Fasten, wenn keine Kohlenhydrate mehr da sind, verliert der Körper dieses Wasser.
Auf der Toilette.

Und wieder stellt sich ein neues Gleichgewicht ein.

Das Trinken beim Heilfasten.

Jeden Morgen trinke ich einen großen Topf Kaffee.
Er ist weniger stark, aber es ist Kaffee.

Im Internet kursieren viele Mythen über den Kaffee.
Mir tut er gut.

Mittags trinke ich meist auch eine Tasse Kaffee.
Ansonsten Mineralwasser.
Minimum nehme ich 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu mir.

Besonders im Sommer trinke ich etwas mehr und ich achte genau darauf, wie es mir gut tut.
Übertreiben sollte man es nicht.

Rita kocht manchmal eine Tüte gefrostetes Kaisergemüse ganz doll aus.
Da sind Möhren und Brokkoli und Blumenkohl drin.
Die Brühe schöpfe ich mir dann oben ab. Die ist lecker.
Die festen Stoffe kommen auf den Komposthaufen.

Salz beim Heilfasten.

Vor zuviel Salz habe ich keine Angst beim Fasten.
Beim Fasten verliere ich viel Salz.
Salz ist wichtig.
Meine Gemüsebrühe ist immer etwas salzig.

Übrigens: Mein Blutdruck ist in Ordnung.

Der leere Kühlschrank.

Wenn ich in die Küche gehe, schaue ich in den Kühlschrank.
Keine Ahnung warum. Das ist eben so.

Deshalb mache ich vor Beginn des Fastens den Kühlschrank vollständig leer.
Das geht, weil Rita und ich meist gemeinsam Fasten.

Nichts mehr einkaufen.
Alles vorher aufessen.
Gemüse wird geschnitten und eingefroren.
Milch wird verschenkt.
Sollte doch noch etwas übrig bleiben, kann das ins Gemüsefach verschwinden, abgedeckt mit Papiertüchern.

Komme ich in die Küche, dann wird reflexartig der Kühlschrank geöffnet.
Und immer gibt es dann die gleiche Reaktion.

Ach ja, ich faste.
Und ab dieser Sekunde denke ich nicht mehr dran.

Heilfasten und Zahnstein.

Meine Zähne lagern immer eine Menge Zahnstein an.
Das geht leider auch mit Putzen nicht weg.

Nachdem ich mit Essen aufgehört hatte, putzte ich meine Zähne gründlich.
Auch die Zahnseide kam zum Einsatz.

Nach etwa einer Woche hatte ich dann auf einmal Bröckchen im Mund.
Es fühlte sich an, als ob sich Teile der Zähne gelöst hätten.
Die Zähne fühlten sich jedoch glatt und unbeschädigt an.
Seltsam.

Auch erhöhte sich einige Tage später die Empfindlichkeit meiner Zahnhälse.
Das tat manchmal richtig weh.

Wieso?
Der Zahnstein hatte bisher meine Zahnhälse umschlossen und damit auch beschützt.
Doch die Zahnhälse wollen kalt und warm spüren.
Deshalb wurden sie während der Zeit mit Zahnstein immer empfindlicher, ohne dass ich es gemerkt hatte.

Als dann der Zahnstein schmolz, waren die Zahnhälse auf einmal ungeschützt und schmerzten schnell.
Es half, die Zähne mit Zahncreme "Sensodyne®" zu putzen.
Dann war alles wieder gut.
Sensodyne® macht Zahnhälse unempfindlich.

Deshalb bin ich mir inzwischen sicher, dass sich mein Zahnstein während des Fastens auflöst.
Mein Mundgefühl wird dabei viel besser.

Die Augen beim Heilfasten.

Flocken im Auge. Kennst du das?
Die habe ich auch.
Ich denke, das sind Eiweiß-Partikel, die sich von der Glaskörperwand lösen.

Bei mir lösen sich diese Flocken beim Fasten vollständig auf.

Auch dieser Prozess verläuft während des Fastens widersprüchlich.
An manchen Tagen sehe ich etwas schlechter, dann wieder scharf wie ein Adler.
Ab Beginn der dritten Fasten-Woche ist es dann immer der Adler.

Die Ohren beim Heilfasten.

Mein Hörsinn funktioniert ausgezeichnet.
Aber auch er wird vom Heilfasten beeinflusst.

Möglicherweise lösen sich Ablagerungen von den Wänden der größeren Blutgefäße.
Diese Flocken verstopfen dann vermutlich die kleinen Kapillaren.
Jedenfalls kommt es immer wieder vor, dass ich auf einmal auf einem Ohr schwerhörig werde.

Nach wenigen Minuten ist alles wieder in Ordnung.
Dann höre ich wieder wie ein Luchs.
Offenbar lösen sich die Flocken nach und nach auf.

Jede Woche ist anders.

1. Woche:
Der Körper wird leicht.
Man verliert viel Wasser.
Nach 3 Tagen kann es zu einer Fastenkrise kommen.

Ich vermute, dass nach 3 Tagen viele Bakterien im Darm verhungern und die toten Bakterien ungesunde Stoffe ausscheiden.
Dann ist es Zeit, den Darm noch einmal zu reinigen.

Am Ende der ersten Woche habe ich das meist überstanden und es geht mir richtig gut.

2. Woche:
Beim Baden kann ich meinen Bauch schon ganz tief einziehen.
Offenbar ist viel Platz um die Organe.
Mein Körper arbeitet ständig an einem neuen Gleichgewicht.

3. Woche:
Alles geht leicht. Jeder Sinn funktioniert prächtig.
Für mich ist die 3. Woche die beste aller Fasten-Wochen.

Warm baden beim Heilfasten.

Beim Fasten versucht mein Körper Energie zu sparen.
Wenn ich im Winter faste, dann friere ich leichter.
Deshalb stelle ich die Raumtemperatur etwa 2 Grad höher ein.

Mir tut es dann gut, jeden Tag ein Vollbad zu nehmen.
Eine Stunde lang.
Für meine Frau wäre das Wasser zu warm.

Wie lange und wie warm muss jeder für sich selbst heraus finden.
Nicht übertreiben.

Je wärmer man unbeschadet badet, desto stärker wird der Stoffwechsel angekurbelt.
Das hilft beim Abnehmen.
In drei Wochen nehme ich zwischen 10 und 13 Kilogramm ab.

Kein Schaumbad oder Seife ins Wasser geben.
Das entfettet die Haut zu stark.
Erst am Ende mit Shampoo oder Seife waschen.

Das Fasten brechen.

So spricht heute kein Mensch mehr, aber es heißt eben so.
Gemeint ist, langsam wieder anfangen, feste Nahrung zu essen.

Die Betonung liegt auf langsam.
Wir hatten mal am dritten Tag nach dem Fasten brechen einen Döner gegessen.
Der lag noch eine Woche später in meinem Darm herum.

Warum?
Weil noch niemand da war, der den Döner hätte zerlegen können.

Zuerst musste ich mein Darm-Mikrobiom wieder aufbauen.
Dafür benutze ich das bereits erwähnte gekochte Kaisergemüse.
Diesmal mit allen Feststoffen.

Bei mir funktioniert es, wenn ich meinen Darm mit dem gekochten Gemüse vollstopfe.
Das ist wohl gegen alle Regeln, aber es tut mir gut.
Am nächsten Tag knabbere ich vorsichtig zusätzlich an einer rohen Möhre.
Nach einigen Tagen kommt dann ein Stückchen Fleisch ins Gemüse.

Je länger ich nur Gemüse zu mir nehme, desto besser geht es mir die nächsten Monate.

Bei Fragen bitte fragen.

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